Peter Brüning zum vierzigsten Todestag

21. November 1929 Düsseldorf   25. Dezember 1970 Ratingen

Am 25. Dezember 2010 jährt sich der 40ste Todestag des viel zu früh verstorbenen Künstlers.

Brüning gehörte zu den Initiatoren, Wegbereitern und Sinnträgern jenes geistigen Klimas der fünfziger Jahre, in dessen Aura sich im Rheinland die legendäre »Düsseldorfer Kunstszene« entwickeln konnte. Der 1929 in Düsseldorf geborene Peter Brüning, der seit 1969 einen Lehrstuhl für Freie Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie innehatte, kann in gewisser Weise als eine Integrationsfigur innerhalb dieser Szene angesehen werden.

Von 1950 bis 1952 als Student bei Willi Baumeister in Stuttgart und von 1952 bis 1954 zu Studienzwecken in Paris, war Peter Brüning als noch nicht 30jähriger einer der jüngsten Protagonisten des deutschen Informel und erlangte bereits in den 1950er Jahren internationale Anerkennung.

Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland, etliche Förderpreise und die Beteiligung an den wichtigsten Ausstellungsprojekten seiner Zeit [u.a. documenta II (1959), III (1964) und IV (1968)] geben Zeugnis von diesem Erfolg.

Von 1964 an fanden allgemeingültige Zeichensysteme wie die Kartografie und Verkehrzeichen schrittweise Eingang in seine Bildsprache.

Durch sein innerhalb von kaum mehr als fünfzehn Jahren entstandenes umfangreiches Hauptwerk zieht sich wie ein roter Faden das Thema Landschaft - wenn auch nicht mehr im konventionellen Sinne gebraucht. Für die Darstellung von Phänomenen innerhalb der Landschaft, besser eigentlich der Natur, hat Peter Brüning sich eines wandelnden Zeichenrepertoirs bedient, das in der Reflexion zu seiner ihn direkt umgebenden Umwelt entstanden ist. Brüning selbst bemerkte 1965 in einem Interview, dass seine vermeintlich verschiedenen Ausdrucksformen eigentlich immer dasselbe Anliegen spiegeln: die Landschaft.

In Brünings Werk artikulieren sich aus der Vorstellung seiner Zeit gewachsene Ereignisse zu Bildfindungen, die - gerade weil sie »auf der Höhe er Zeit«, also zeitgemäß im besten Sinne sind - die innere Notwendigkeit einer gültigen und damit zeitlosen Ordnung in sich tragen, als eine Eigenschaft, die qualitative Kunst auszeichnet.

Dr. Marie-Luise Otten | Kuratorin

Den Text zum vierzigsten Todestag können Sie hier herunterladen:

text-zum-40sten-todestag.pdf